Kriminalität im Internet steigt auf neues Rekordhoch
Im Jahr 2010 sind die Straftaten im Internet verglichen mit dem vorherigen Jahr auf 225.000 um 8,1 Prozent angestiegen und damit ein neues Rekordhoch erreicht. Dies gab der derzeitige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich im Rahmen der Kriminalstatistik bekannt. Bei den Delikten handelt es sich bei 80 Prozent um Betrugsfälle, während die Datenausspähung um 32 Prozent angestiegen ist. Die Internetbetrüger lassen sich immer bessere Methoden einfallen, weshalb es für die Ordnungshüter immer schwieriger wird, die Delikte auch aufzuklären. Der Bundesinnenminister rechnet damit, dass man künftig vor allem mit dem Kreditkartenbetrug große Probleme bekommt. Momentan gibt es auf dem Schwarzmarkt einen blühenden Handel mit illegalen Programmen, welche die Betrüger kaufen könnten, um damit im Netz große Schäden anzurichten. In vielen Fällen bemerken die Opfer gar nicht, dass ihr Computer Ziel eines Hackerangriffs wird.
Erst im vergangenen Jahr hatte das Bundesverfassungsgericht die Vorratsdatenspeicherung gekippt und die FDP ist mittlerweile absolut gegen eine Wiedereinführung. Laut Friedrich dürfe das Internet nicht zu einem rechtsfreien Raum werden. Allerdings ist es nicht nur Aufgabe des Gesetzgebers sowie der Sicherheitsbehörden die Kriminalität im Netz zu bekämpfen. Besonders die Internetnutzer sowie Anbieter müssten sich um einen gewissenhaften und sicheren Umgang mit dem Internet bemühen. Der Bundesinnenminister betonte auch, dass sich eine neue Art der digitalen Erpressung unter den Betrügern etabliert hat. So werden beispielsweise Firmen damit erpresst, dass vertrauliche Daten im Internet veröffentlicht oder die Internetserver stillgelegt werden. In der Regel fordern die Täter Geldbeträge zwischen 240 und 300 Euro, womit sie die Gewissheit haben, dass die Firmen auch ohne große Umstände zahlen. Nichts desto trotz sollten die betroffenen Unternehmen eine Anzeige bei der Polizei erstatten.