Hoch -Tief – Flach – Digital: So geht Druck

Bis zum Jahr 1450, als Johannes Gutenberg die beweglichen Bleilettern erfand und die Druckerpresse dazu, wurden Bücher durch manuelles Abschreiben vervielfältigt. Mit Gutenbergs Erfindung bildeten Buchstaben Wörter, diese zu Zeilen und letztendlich kompletten Texten zusammengefügt. Die Textkolumnen wurden in die Druckerpresse reingeschoben, das Schriftbild mit Druckfarbe eingefärbt, der Bedruckstoff (Pergament oder Papier) aufgelegt und durch Druckausübung über einen Hebel wurde das erhaben stehende, eingefärbte Schriftbild auf das Papier aufgedruckt.

Dieses handwerkliche Vervielfältigungsverfahren ist unter dem Fachbegriff Hochdruck – auch Buchdruck – bis heute gebräuchlich. Die Erfindung des Zeilengusses verdrängte die manuell zusammengefügten Einzellettern, und Druckautomaten modernisierten den Buchdruck. Ergänzt wurde der Text um Bildkomponenten. Die Krönung erfuhr die Drucktechnik durch die Herstellung farbiger Druckformen, die in ihrer für den Druck normierten Farbzusammensetzung bis heute Bestand haben. Die Druckfarben heißen Cyan (für blau), Magenta (rot), Gelb und Schwarz.

Tiefdruckverfahren für höchste Auflagen

Neben dem Hochdruck entwickelte sich der Tiefdruck. Die druckenden Komponenten – Texte und Bilder – werden mechanisch mittels Stichel eingraviert oder chemisch durch Ätzung in die Druckform geätzt. Druckfarbe füllt die so entstandenen “Näpfchen”, überschüssige Farbe wird mittels Rakel entfernt. Die Herstellung solcher Druckformen ist teuer und nur für den Druck von hohen Auflagen wirtschaftlich darstellbar.

Offsetdruck dominiert, Digitaldruck kommt

Am verbreitetsten ist der Offsetdruck. Hier liegen druckende und nichtdruckende Teile der Druckform in einer Ebene (Flachdruck). Der Gegensatz von Fett und Wasser bestimmt dieses Druckprinzip. Während die zu druckenden Teile Farbe annehmen, werden die nicht druckenden Komponenten mit Wasser befeuchtet und stoßen so Druckfarbe ab. Der Offsetdruck trat seinen Siegeszug mit der Einführung des Fotosatzes in der Formherstellung an. Text und Bild werden mit Hilfe von Computersystemen erzeugt. So können komplette Druckformen in sogenannten “Computer-to-Plate-Systemen” hergestellt werden. Ein Laser übernimmt die digital bereitgestellten Daten und “bebildert” eine komplette Offsetdruckplatte im Druckmaschinenformatormat.
An Marktanteilen gewinnt das noch junge Digitaldruckverfahren. Es verzichtet auf jegliche materialisierte Druckform. Der zu druckende Datenbestand liegt in digitaler Form vor und wird in der Druckmaschine mittels Tintenpatronen auf Bedruckstoff aufgedruckt. Wo in Buch- und Offsetdruck die Farbdose dominierte, materialisieren die Tintenpatronen den digitalen Ausdruck.