Das World Wide Web macht geselliger
Einer Studie des Münchner Ifo-Instituts zufolge werden Jugendliche durch die Nutzung des Internets nicht einsamer, sondern sozial aktiver. Demnach konnten die Behauptungen, dass das World Wide Web die Leute vereinsamen lassen würde, durch die Ergebnisse der Studie klar widerlegt werden. Laut dem Bereichsleiter des Ifo-Instituts, Ludger Wößmann, gibt es keine signifikanten Anzeichen dafür, dass Menschen durch das Internet einsam werden. Ganz im Gegenteil, da der soziale Umgang sowie die Aktivitäten der Heranwachsenden durch eine Internetverbindung positiv beeinflusst werden. Es steht zwar fest, dass die Schulleistungen durch die Nutzung des Internets nicht gerade verbessert werden, allerdings besuchen die Jugendlichen neben der Schule immer öfter Jugendgruppen, Sportvereine sowie Musikunterricht. Auch bei den Erwachsenen wurde im Rahmen dieser Studie das Gleiche herausgefunden. Während beim Fernsehen mehr die passive Unterhaltung dominiert, wird das Internet dagegen von den Nutzern interaktiv genutzt.
Das Ifo-Institut hat für die Studie sämtliche Daten von Haushalten mit sehr schnellen Internetverbindungen ausgewertet. Dabei wurden Menschen aus bestimmten Gegenden In Ostdeutschland befragt, damit sichergestellt werden konnte, dass die vergleichbare Gruppe nicht bewusst auf eine schnelle Internetverbindung verzichtet hat. In manchen Gebieten wurde dort nach der Wende die Telefontechnologie Opal installiert, welche allerdings nicht mit dem herkömmlichen DSL kombinierbar ist. Somit ist die Sicherstellung mit einer schnellen Internetverbindung in den entsprechenden Haushalten ausgebremst worden. Die Forscher verglichen die Ergebnisse mit dem Sozialverhalten von rund 2.500 Kindern im Alter zwischen 7 und 16 Jahren sowie 18.000 Erwachsenen.