Das Internet als technische Amüsiermeile
Als Mitte der 1990er Jahre das Internet seinen Siegezug begann, hatte sich wohl niemand träumen lassen, dass in relativ kurzer Zeit ganze Wirtschaftszweige in der IT- und Telekommunikationsbranche neu entstehen. Ein Bereich, der sehr von der neuen Technik “profitierte”, war die Musikbranche – jedoch erst nachträglich. Schon Ende der 1990er konnte man sich bei Tauschbörsen wie zum Beispiel Napster einfach und schnell Musik via Mp3 Download besorgen – legal war diese Angelegenheit damals allerdings nicht.
Die technische Lösung, die der Erfinder von Napster geschaffen hatte, war aber revolutionär simpel und effektiv zugleich. Innerhalb weniger Monate verbreitete sich die Software auf der ganzen Welt. Die Musikbranche musste lange hilflos mitansehen, wie die Fans Musik nicht mehr auf CD kauften, sondern lieber umsonst aus dem Internet “saugten”.
Ironischerweise war es wieder eine Computer- und IT-Firma, die die Probleme der Musikindustrie zumindest teilweise beheben konnte. Als Apple 2001 den iTunes-Store präsentierte, waren die illegalen Downloads auf einem Höhepunkt. Bis dato hatte es die Musikbranche nicht geschafft, brauchbare Lösungen anzubieten, um Musik im Internet gegen Geld zu verkaufen. Steve Jobs und sein Computerkonzern holten die Kohlen aus dem Feuer. Interessant an dieser Geschichte: Apple schuf den iTunes-Store eigentlich nur, um seinen iPod verkaufen zu können, denn ein Konzern wie Apple will Hardware verkaufen. Die Gewinnspannen sind dort viel höher als bei Musiktiteln, die pro Stück zwischen 99 Cent und 1,29 Euro kosten.
Neben der Musik sind aber auch alle anderen Bereichen des “Entertainments” relativ schnell ins Internet vorgestoßen. Das gilt auch für die Filmindustrie. Hier wiederholte sich der Ausverkauf durch illegale Downloads nicht ganz so stark wie in der Musikbranche. Allerdings sorgte Apple auch hier wieder für Innovationen. Erst 2010 wurde das iPad veröffentlicht, mit dem man nicht nur Musik (wie man das von einem iPod gewohnt ist) anhören, sondern auch Filme in passabler Größe und Auflösung mobil betrachten kann.
Apple ist in Sachen Unterhaltung im Internet also ganz vorn mit dabei und präsentiert hier jedes Jahr zahlreiche technische Neuerungen, die sich sehen lassen können und, anders als früher, fast immer zum Erfolg werden. Andere Firmen ziehen nach. So sorgt die “Amüsiermeile Internet” ständig für Innovationen, weitab vom eigentlichen und ursprünglichen Zweck des WWW: Einer globale Wissenschaftsdatenbank.